Vater Dr. Albert Rauch (Regensburg) ist entschlafen

 

1933 – 2015

Die Rumänische Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa teilt in tiefer Trauer mit, dass Vater Dr. Albert Rauch, der Gründer und Leiter des Instituts für die Orientalischen Kirchen (1968-2013) in Regensburg, entschlafen ist. Vater Albert war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sowohl durch seine theologische Ausbildung als auch durch sein persönliches Leben, von großer Bescheidenheit und seelischem Gleichgewicht.

Mit dem Segen des katholischen Bischof Dr. Rudolf Graber (+1992) von Regensburg und des Ökumenischen Patriarchen Athenagoras (+1972) gründete Pater Albert aus Liebe zur Orthodoxen Kirche das Institut für die Orientalischen Kirchen, um jungen orthodoxen Theologen eine gemeinsame Heimat zum Gebet und Studium anzubieten. So erfuhren in Regensburg hunderte Orthodoxe eine einzigartige Art des Zusammenlebens und gegenseitigen Verständnisses, Menschen aus allen orthodoxen Lokalkirchen (griechischen, russischen, serbischen, rumänischen, bulgarischen, georgischen, tschechischen, syrischen, usw.) als auch aus den orientalischen Orthodoxen Kirchen (koptischen, äthiopischen, syrischen, indischen, armenischen):  junge Studenten, Mönche und Nonnen, Theologielehrer und sogar Bischöfe.
Vater Albert hatte eine besondere Liebe zu Rumänien und der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Er machte zahlreiche Besuche in Rumänien und hatte persönliche Kontakte zu den Patriarchen Justinian, Iustin, Teoctist und dem derzeitigen Patriarchen Daniel (der in Deutschland als Doktorand einige Zeit in Regensburg verbrachte) , zu vielen anderen rumänischen Bischöfen, mit theologischen Fakultäten, sowie zu Äbten und Äbtissinnen zahlreicher Klöster. Neben seiner Muttersprache sprach er Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Griechisch, Rumänisch und Serbisch fließend.
Vater Rauch war voll und ganz mit der Rumänisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa seit ihrer Gründung im Jahr 1993 verbunden und beherbergte in seinem Institut in Regensburg Seine Eminenz Serafim zusammen mit zwei Angestellten für 7 Jahre (1994-2001). Er stützte die Metropolie mit unschätzbarer Hilfe während Ihrer schwierigsten Anfangszeiten, als sie keinerlei materielle Grundlage hatte.
Vater Albert war ein großes Herz, respektvoll für die Identität aller und hatte Verständnis für die menschlichen Schwächen seiner Mitbrüder, vor allem derjenigen Institutsbewohner, die aus verschiedenen Kulturkreisen und mit eigenartigen Verhaltensweisen kamen. Er lebte wie ein Asket, sehr einfach in Kleidung und täglichem Essen und war sehr barmherzig.
Wir bitten den gütigen Gott, ihm alles zu vergeben, was er als Mensch falsch gemacht haben könnte und ihn in Sein Reich aufzunehmen, wonach er sein ganzes Leben gestrebt hat.