Metropolit Serafim zu Besuch in Straubing

Artikel von Wilfried Schaffrath, in: Straubinger Tagblatt, 22 mai 2018

Am Pfingstsonntag versammelte sich die Kirchengemeinde „Heilige Konstantin und Helena“ der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde vor der Eingangstüre zur Jesuitenkirche, um einen sehr hohen Gast zu begrüßen: Seine Eminenz Erzbischof Dr. Serafim Joanta, Metropolit für Deutschland und Zentraleuropa, war aus Nürnberg gekommen, um mit der Gemeinde und Pfarrer Vasile Florin Reut das Kirchenpatrozinium zu feiern.

Seine Eminenz wurde mit festlichen Gesängen in das Gotteshaus geleitet, das seit kurzer Zeit die Heimstatt der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde geworden ist. Der Metropolit dankte, dass die Gemeinde ihre liturgischen Feiern nun in der Jesuitenkirche abhalten darf, nachdem die Kapelle am Friedhof zu klein geworden war, um alle Gemeindemitglieder zum Gottesdienst aufzunehmen.
Das Vaterunser wurde in deutscher Sprache gebetet. Ansonsten dominierte Rumänisch. Der Dank von Dr. Serafim Joanta ging auch in Richtung Maria Stelzl und der Stadt für die gewährte Unterstützung.
Zum orthodoxen Brauchtum gehört neben der Ikonenverehrung das Anzünden von Kerzen in der Kirche, das Gebet, der gemeinsame Gesang, sowie das Niederknien oder Bekreuzigen. Im Gegensatz zu westlichen Kirchen herrscht in den Kirchen des Ostens die ganze Zeit des Gottesdienstes über ein reges Kommen und Gehen. Stimmgewaltig anzuhören ist dabei der Acapella-Männergesang.
Die Rituale des Gottesdienstes ähneln denen der katholischen Kirche, nur werden sie viel ausführlicher und intensiver im Gottesdienst dargestellt.
Seine Eminenz Metropolit Dr. Serafim Joanta, der diese hohe Amt seit 1994 bekleidet, ist das Kirchenoberhaupt der Rumänisch Orthodoxen Metropolie für Deutschland und Zentral- und Nordeuropa, welches die Länder Österreich, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland mit einschließt. Der Sitz ist seit 2001 in Nürnberg.
Da stets ein reges Kommen und weniger ein Gehen im Gottesdienst herrscht, was die Kirche immer mehr füllt, bringen die Gläubigen ihrem Pfarrer Vasile Florin Reut eine Kerze und ein Briefchen – meist mit monetären Gaben für die Gemeinde – und huldigen dabei einer Ikone der Mutter Gottes.
Bei den rumänisch-orthodoxen Gläubigen lebt der Begriff vom Familiengottesdienst. Die Lesung aus dem Johannes-Evangelium erfolgte in rumänischer und deutscher Sprache. Und da die Rituale alle ein bisschen ausführlicher gelebt werden, dauert ein Gottesdienst auch schon mal fast 120 Minuten.
Das feierliche Kirchenpatrozinium wurde vom Metropoliten gemeinsam mit Pfarrer Vasile Florin Reut von der Kirchengemeinde gefeiert.
Zum Ende des Gottesdienstes – zu dem auch Pfarrer Jakob Hofmann noch kam – hielt seine Eminenz Dr. Serafim Joanta eine längere Ansprache an die Gläubigen aus der man des Öfteren das Wort Familie raushören konnte. Die besten Segenswünsche schlossen diesen sehr festlichen Gottesdienst ab.

Mehrere Bilder, hier:
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